Abführmittelmissbrauch in der Essstörung – Von der Scham ins Mitgefühl

Ich hatte in meiner Jugend nicht viel Taschengeld. Aber das wenige Geld, was ich hatte, habe ich nicht etwa in schöne Dinge wie Kino, Süßigkeiten oder eine neue CD investiert, sondern von Scham erfüllt in fünf verschiedene Apotheken getragen, um mir Abführmittel zu kaufen.

Auch mein Essensgeld gab ich nicht wie geplant in der Schule ab, sondern kaufte davon Lebensmittel für einen Essanfall. Und so vergingen die Tage mit Hungern in der Schule, heimlich Süßigkeiten und Abführmittel kaufend am Mittag und Unmengen Schokolade und Marshmallows in mich hineinstopfend am Nachmittag. Die Nächte verbrachte ich mit Durchfall, Bauchkrämpfen und Übelkeit heimlich und allein auf dem Klo. Ich kann gar nicht zählen, wie oft ich danach völlig entkräftet auf dem kalten Badfußboden lag, nicht wissend, wie ich die 2 Etagen zurück zu meinem Zimmer kommen sollte…

Doch das war nicht einmal das Schlimmste

Ich lebte in ständiger Angst, entdeckt zu werden:
📚 In der Schule, weil ich nichts aß.
⚕️In der Apotheke, weil ich schon wieder da war, um mir eine neue Dose Abführmittel zu kaufen.
🍩 Zuhause, wenn ich allein in meinem Zimmer Süßigkeiten in mich reinstopfte, um meine innere Leere zu füllen und mich selbst zu trösten.
✨ Nachts, wenn ich mich 2 Etagen die Treppen runter ins Gästebad schlich, um all das Essen wieder loszuwerden.🧻

 

Offensichtlich war ich sehr gut im Verstecken meiner Verhaltensweisen, denn man hat mir nichts angemerkt. Ich war schließlich  im „Normalgewicht“ und habe funktioniert.
Morgens stand ich übermüdet, geschwächt, aber mit flachem Bauch auf und die schamvolle Routine ging von Neuem los.

 

Warum erzähle ich dir das? Weil ich weiß, wie es sich anfühlt, mit solchen Verhaltensweisen, Gedanken und Ängsten allein zu sein. Ich weiß, wie du dich fühlst, wenn du Dinge tust, die kein „normaler“ Mensch tut und du dich selbst nicht mehr verstehst.
Ich habe heute so viel Mitgefühl für mein 13-jähriges Ich. Sie wollte den einzigen Genussmoment des Tages ebenso wenig hergeben wie ihren flachen Bauch, der nicht etwa abgenommen hatte (die Kalorien sind bei Abführmitteln bereits aufgenommen!), sondern einfach nur lebensnotwendige Nährstoffe und Wasser verloren hatte.

Für die Romy von damals kann ich heute nur noch rückblickend da sein.

 

Aber wenn du dir Unterstützung auf deinem Weg in eine gesunde, selbstmitfühlende und freie Zukunft wünschst und endlich Frieden mit dir selbst, dem Essen und deinem Körper schließen möchtest, dann bin ich als Coach für dich da und halte deine Hand auf dem Weg 🩷

Alles Liebe

Deine Romy

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