Gefühle

Fühle deine Gefühle

Wie oft im Alltag kommen wir gar nicht dazu unsere Gefühle wirklich zu fühlen?
Wie oft drücken wir sie weg?
Wie oft lenken wir uns ab, sei es mit Arbeit, extremem Sport, Social Media, Alkohol oder gar einer Essstörung?

Wann fühlen wir unsere Gefühle?

Auf Arbeit haben wir keine Zeit zum Denken. Unsere Kunden sind wichtiger als wir. Unsere Kollegen und unser Chef haben Vorrang. Oft vergessen wir zu essen oder zu trinken vor lauter Stress. Wo bleibt da noch Raum, in uns zu horchen, was das Herz uns sagen will?
Beim Sport spüren wir unseren Körper – die Anstrengung, den Schmerz in den Muskeln, bis wir zu erschöpft sind, um die leise Stimme in uns auch noch wahrzunehmen.
Auf Social Media lenkt uns das Leben der Anderen ganz bequem von unseren eigenen Sorgen ab.
Wir trinken, um zu betäuben, was tief in uns nach Aufmerksamkeit ruft.
Und eine Essstörung vereinnahmt unsere Gedanken so sehr, dass wir an nichts anderes mehr denken können: Wir essen, um die Leere in uns zu füllen. Wir k*****, weil wir uns von all den unterdrückten Gefühlen befreien und erleichtern wollen.
Wir hungern, weil uns das Gefühl der Leere im Magen beruhigt und Kontrolle vermittelt…

Gefühlsvermeidung blockiert den Zugang zu unserem tiefsten Inneren

Umso mehr wir diese Gefühlsvermeidungsstrategien perfektionieren, umso schwieriger wird es, wieder einen Zugang zu unseren Emotionen und letztendlich zu unserem wahren Selbst zu finden. Irgendwann kommen auch all die positiven Gefühle nicht mehr durch unseren Panzer hindurch. Leere macht sich breit.
Uns mit unseren Gefühlen auseinanderzusetzen ist beängstigend. Wut, Trauer, Ohnmacht, Angst oder Hoffnungslosigkeit können überwältigend sein, sich geradezu existentiell bedrohlich anfühlen. 
Auch ich habe oft gedacht: Dann lieber nichts fühlen.
Doch nicht gefühlte Gefühle sind dennoch da.
Sie wirken in uns, suchen sich ihren Weg nach außen, machen uns krank …

Zum Fühlen braucht es Mut

Was jedoch passiert, wenn wir uns entscheiden mutig zu sein und unsere Gefühle zuzulassen?
Wahrscheinlich wird es überwältigend, intensiv und anstrengend sein. Und möglicherweise kommen wir an einem Punkt, an dem es zu viel wird. Daher gilt auch hier: BALANCE
Zunächst einmal müssen wir einen Kanal finden, der den Zugang zu dem, was so tief in uns versteckt wurde, wieder öffnet.
Das kann Musik sein, ein Geruch, schreiben, reden, in die Stille gehen und NICHTS tun… 
Für mich ist es das Übertragen meines Inneren ins Außen mittels Tanz, Fotografie, Backen oder auch dem Modeln. Ein Instrument zu spielen kann ebenfalls ein großartiger Kanal sein.

Alle Gefühle haben eine Daseinsberechtigung

Alles, was an Gefühlen kommt, ist gut und alles was gehört wird, muss uns nicht mehr anbrüllen und kann irgendwann leiser werden.
Wie ein Kind, das nachts ans Bett der Eltern kommt und so lange weint und schreit, bis sein Bedürfnis endlich erhört wird.
Manche Gefühle sind jedoch so stark, dass es Zeit braucht sie komplett zu fühlen. Uns mit unseren Gefühlen hinzusetzen und sie wirklich wahrzunehmen und zu spüren ist wichtig, aber es sollte nicht in einem Negativstrudel enden. 
Diese Grenze zu erkennen erfordert Achtsamkeit und ganz viel Behutsamkeit mit sich selbst.
Pausen sind wichtig.
Sich etwas Gutes tun ist wichtig.
Sich selbst ernst zu nehmen ist wichtig.
Wie sollen andere auf uns hören, uns und unsere Gefühle ernst nehmen, wenn wir es selbst nicht tun?

Lasst uns unser Leben in den buntesten Gefühlsfarben malen

Die Reise zu unseren Gefühlen mag manchmal mehr einer Achterbahnfahrt gleichen als einer Wanderung, aber am Ende werden wir mit ganz viel Befreiung, Fülle und neuen Erkenntnissen über uns selbst belohnt.
Unser Leben ist bunt und wir sind randvoll mit den unterschiedlichsten Gefühlen. Warum also sollten wir nur zwei oder drei von ihnen zulassen? 
Lasst uns all unsere Gefühlsfarben auf ein Bild werfen und die lebendigste und wundervollste Wiese mit Schmetterlingen und Blumen malen, die das Leben zu bieten hat :-) 

Nicht mehr so krank, aber auch noch nicht gesund? Hier erfährst du, ob du in der Quasi Recovery stecken geblieben bist:

Was ist Quasi-Recovery?

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