Recovery ist so unfair!

Und es ist wahr!

Die Heilung von den meisten Krankheiten fühlt sich in der Regel an wie eine Verbesserung. Doch in der Recovery von einer Essstörung ist es oft anders.

Als ich mich für die Recovery entschied, wusste ich, dass dies auch bedeutet, die Kontrolle über meinen Körper loszulassen, zuzunehmen (weil ich mein Gewicht immer unterdrückt hatte) und dass die Aufmerksamkeit und Sorgen meines Umfelds abnehmen würden, wenn ich wieder gesünder aussehe. Aber es tatsächlich zu erleben, fühlte sich trotzdem schrecklich an. 🫣

Warum ist das so?

Unser Gehirn sucht immer nach schneller Belohnung. Das bedeutet: Je lauter dich dein essgestörter Anteil anbrüllt, desto besser fühlt es sich an, wenn er wieder schweigt und zumindest kurzfristig beruhigt ist, nachdem du seinen Forderungen nachgegeben hast. Das ist die kurzfristige Belohnung, die dich auf lange Sicht jedoch in der Krankheit hält.

In der Recovery leistet dein Körper Höchstarbeit. Nicht nur mental, sondern auch körperlich. Symptome wie ein aufgeblähter Bauch, ungleiche Gewichtsverteilung, Völlegefühl und gleichzeitiger Hunger und ein brüllendes schlechtes Gewissen fühlen sich eher wie eine Strafe an und nicht wie eine Belohnung. Kommt es dann auch noch zu Kommentaren deines Umfelds wie: „Du siehst ja wieder gesund aus!“, gleicht das einem Super-GAU!

Deswegen entscheiden sich viele dafür, wieder zurückzugehen oder stehenzubleiben (Quasi-Recovery). Das fühlt sich zwar auch nicht gut an, ist aber wenigstens sicher und vertraut. Ein weiterer Zustand, den dein Gehirn sehr mag. Selbst dann, wenn es dir nicht gut tut. 😌

Diese 6 Tipps, haben mir geholfen, trotz der Übergangsschmerzen dranzubleiben und erfolgreich zu recovern:

  1. Ich machte mir bewusst, wozu ich diesen Heilungsprozess mache und mich für die Recovery entschieden habe. Ich wollte endlich frei sein, mich selbst annehmen können, Liebe, Geborgenheit und mein Strahlen finden. ✨
  2. Ich machte mir bewusst, was passiert, wenn ich in der Essstörung bleibe:
    1. Ich würde nicht mehr arbeiten gehen dürfen und könnte niemals anderen Betroffenen helfen
    2. Ich hätte finanzielle Einbußen und könnte meinem Herzenswunsch zu reisen und die Welt zu entdecken nicht mehr nachgehen
    3. Ich hätte niemals die Chance, Mama zu werden
    4. Ich würde mein Leben verschwenden und am Ende meines Lebens mit Reue auf die Dinge zurückblicken, die ich NICHT getan habe
  3. Ich erinnerte mich daran, dass es sich lediglich um einen Übergang handelt und mein Körper tut, was er tut, weil er mich beschützt und heilt und nicht weil er gegen mich ist.
  4. Ich lernte andere Wege mich auszudrücken, anstatt meinen Körper dafür zu benutzen, zu zeigen, dass es mir nicht gut geht.
  5. Ich suchte mir Unterstützung, bildete mich weiter und erstellte mir einen konkreten Plan zur Umsetzung und zum Dranbleiben. (So wie ich es jetzt auch mit meinen Coachees tue).
  6. Ich fing an mich mit ätherischen Ölen zu unterstützten, die mir einerseits bei den körperlichen Begleiterscheinungen Linderung verschafften (Blähbauch, Völlegefühl, Wassereinlagerungen…) und mich andererseits emotional beruhigten (vor allem, wenn ich am liebsten den Spiegel zerschmettert hätte) und mein Nervensystem entspannten. Diese Öle findest du in meinem „Recovery Kit“ inklusive des dazugehörigen Kurses, der dir zeigt, wie du die Öle am besten für deine Recovery nutzen kannst. 

Ich weiß, es ist verdammt schwer dranzubleiben, wenn alles in dir brüllt, dass Recovery nicht fair ist. I feel you! Wenn du möchtest, gehen wir den Weg im Coaching gemeinsam. In diesem persönlichen Rahmen kann ich es zwar auch nicht FÜR dich tun, aber ich kann dich durch den Prozess begleiten, wie ich auch mich selbst hindurchgeführt habe.

Alles Liebe für deinen Weg! 🩷

     

Kommentar verfassen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Nach oben scrollen