magersucht

„Ich fühle mich fett.“

Diesen Satz habe ich selbst so viele Jahre meines Lebens mindestens einmal am Tag gesagt oder gedacht. Und auch heute in meiner Arbeit als Coach begegnet mir diese Aussage regelmäßig.

Doch was hat es eigentlich damit auf sich?

Wie häufig hat diese Aussage gar nichts mit unserem eigentlichen Zustand und dem, was wir damit ausdrücken, zu tun?
„Fett“ ist genau genommen weniger ein Gefühl, als ein Adjektiv, welches z.B. die Form eines Körpers beschreibt – ebenso wie auch „klein“ oder „groß“. Doch wenn unser Kopf unter einer Essstörung leidet, beschreibt diese Aussage viel mehr unseren inneren Gefühlszustand als unser wahres äußeres Erscheinungsbild.

Wie oft denken wir, dass wir nur noch mehr abnehmen müssen, um uns endlich nicht mehr „fett“ zu fühlen. Doch wenn das des Rätsels Lösung wäre, würden Diäten ja Linderung bringen. Aber das Gegenteil ist der Fall: Wir sind nie „dünn genug“, wenn es nach der Essstörung geht. Die Hoffnung, dass wir uns endlich gut, liebenswert und schön genug finden begleitet uns bei jedem Gramm, welches wir verlieren.
Und selbst wenn wir uns eigentlich ganz zufrieden und okay mit uns selbst fühlen, die Waage aber plötzlich mehr anzeigt, kann dies in wenigen Sekunden unser komplettes Selbstbild wieder zerstören. Solange wir glauben, dass wir unser Selbstwertgefühl verbessern können, indem wir die Zahl auf der Waage minimieren und unser Aussehen verändern, solange bleiben unsere wahren inneren Konflikte ungelöst.

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„Ich fühle mich fett.“, wird zum Synonym für unsere tieferliegende Probleme und Ängste. Diese Worte drücken eine tiefere Unzufriedenheit und inneres Leid aus, ohne das eigentliche Problem zu beschreiben.
Was fühlst du wirklich, wenn du dich „fett“ fühlst?
Bist du traurig, gestresst, wütend, einsam oder hast Angst nicht liebenswert zu sein …?

Oft fällt es uns leichter zu sagen „Ich fühle mich fett.“ als dass wir uns das wahre Gefühl dahinter anschauen. Doch es lohnt sich genauer hinzuschauen, denn nur so können wir unsere wahren Bedürfnisse stillen.

Übung

Wenn du möchtest, kannst du dir gern die folgenden Fragen stellen um herauszufinden, was wirklich hinter dem Gefühl „fett zu sein“ steht:

  1. Was ist passiert, bevor dieses Gefühl/dieser Gedanke aufgetaucht ist? Was hast du gemacht? Mit wem warst du zusammen?
  2. Welche Gefühle sind noch aufgetaucht? 
  3. Mit welchem anderen Wort könntest du „fett“ ersetzen? Zum Beispiel: „Ich fühle mich „wütend“/„überwältigt“/„ängstlich“…

Wenn du dir Begleitung auf deinem Weg aus der Essstörung wünschst, schreib mir gern.

Alles Liebe 🌸
deine Romy

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